Natur, Vegetation und das Klima Teneriffas

Teneriffa besitzt wegen der Grösse und der Höhe klimatisch, geologisch und botanisch die grössten Gegensätze aller Kanarischen Inseln. Sie ist deshalb auch die artenreichste Insel im gesamten Atlantik. Auf ihr sind die Vegetationszonen besonders gut ausgeprägt. Botanisch sind die Lorbeerwaldgebiete (Anaga-, Tenogebirge und in den Barrancos), das Orotava-Tal und die Hochgebirgslagen sehr interessant.

Das höchstgelegene Areal des Teide ist die Zone des Teideveilchens. Nur wenige Pflanzenarten können unter den hier vorherrschenden extremen Bedingungen existieren. Weiter bergabwärts schliessst sich eine artenreichere Vegetationsformation mit dem dominierenden Ginster an. Darunter folgt die geschützte breite Zone des Kiefernwaldes. Die Kanarenkiefer ist hervorragend an diesen Standort angepasst. Sie kämmt aus den Wolken Wasser aus und gibt es an die Umgebung weiter. Zudem kann sie Waldbrände gut überstehen.

Im Norden sind die Wälder dichter als im Süden, was an den mehr trockeneren Verhältnissen liegt. Im Norden der Insel, unterhalb der Kiefernwälder, wo sich die Passatwolken häufig stauen, existiert die weltweit einzigartige und sehr artenreiche Lorbeerwaldzone mit mächtigen Bäumen und grossen Farnen. Natürliche Lorbeerwälder wurden an guten Standorten in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt, daher sind heute gut erhaltene Lorbeerwälder auf steile Berglagen und die Barrancos beschränkt, dazwischen dominiert der Baumheidebusch. Die unterste Zone auf Teneriffa bildet der trockene Sukkulentenbusch.

Die Niederschlagsverteilung auf Teneriffa ist extrem ungleichmässig und erklärt die botanische Vielfalt und die Vegetationszonen. Der meiste Niederschlag fällt im Winter. Im Sommer spielt der Nebel-Niederschlag für das Ökosystem eine grosse Rolle. Im Norden der Insel fallen in den Höhenlagen 1.000 mm Regen im Jahr, während die südlichen Gebiete bei nur 100 mm bleiben. Sie sind das ganze Jahr über trocken und reich an Sonnenschein. Daher befindet sich die trockenste und wärmste Gegend Teneriffas bei Los Cristianos, dem grössten Urlaubsgebiet Teneriffas, mit Jahreswerten, die um einige Grad höher liegen als im Norden und im Zentrum der Insel. Wolken bedeuten nicht gleichzeitig Niederschlag, denn im Orotava-Tal, im Norden Teneriffas, sind zwar am Morgen oft grosse Wolkenmassen zu sehen, es regnet jedoch nur selten. Die Vegetation ist hier reichhaltiger als auf der Südseite, dennoch dominiert der Sukkulentenbusch die küstennahen Gebiete. Der bekannteste Drachenbaum des Archipels befindet sich im Nordwesten Teneriffas, im Parque del Drago in Icod de los Vinos. Gut erhaltene Lorbeerwälder gibt es im Anaga-Gebirge, im Nordosten. Im Besucherzentrum am Monte de Las Mercedes (Cruz del Carmen) erhält der Interessierte hierzu nähere Informationen. Gern besucht werden auch die Wasserfälle im Barranco del Infierno im Süden Teneriffas, oberhalb von Arico und die Montaña Roja mit ihren Sanddünen Flora und Fauna.

1971 wurden auf den Las Cañadas del Teide aus Korsika stammende Mufflons (Ovis ammon musimon) gebracht. Da ihre Nahrung zu einem hohem Prozentsatz aus endemischen Pflanzen besteht, ist dringend darauf zu achten, dass die Bestandsdichte nicht gross wird. Weite Informationen zur Tierwelt Teneriffas werden im Kapitel Tiere der Kanaren behandelt.

Bei dem grossen Freizeit-Angebot mit vielen Tierparks, sollten auch die botanischen Anlagen und Blumen beachtet werden. Diese tropischen Gärten sind vielfältig und oft mit einer grossen Artenfülle.